Sind Klimakleber umweltfreundlich?

07.08.2023

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Klima-Kleber nerven. Sie werfen Kartoffelbrei auf die Bilder von Claude Monet, kleben sich auf Hauptverkehrsstraßen fest und halten damit den Berufsverkehr auf. Und genau das möchten die Mitglieder der „Letzten Generation“: nerven, stören, den Betrieb aufhalten. Sie werden von den meisten dafür gehasst. 86 Prozent der Bevölkerung haben wenig Verständnis für die Aktionen, stellte das Meinungsforschungsinstitut Civey 2022 fest. Belohnt aber werden sie mit hoher medialer Aufmerksamkeit.

Eine Audienz beim Bundeskanzler sprang heraus und natürlich das 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr. In Summe mehr, als Fridays for Future vorweisen können.

Welchen Klebstoff benötigt man als Klima-Kleber? Ist er biologisch abbaubar?

Um die Straßenblockaden zu verlängern, kleben sich die Klima-Kleber am Asphalt fest, sobald die Polizei zur Räumung auftaucht. Wird damit der Klimaschutz mit den richtigen Mitteln bekämpft? Ist der Kleber biologisch abbaubar und umweltfreundlich? Bekommt man Hautschäden oder Verletzungen davon?

Grundsätzlich hat man als Klima-Aktivist folgende Kleber Optionen:

• Sekundenkleber haftet innerhalb von Sekunden. Gerne wird in der Szene der 6-Gramm- Sekundenkleber von Woolworth verwendet, da er so preisgünstig ist.
• Kontaktkleber findet man im Bastelladen. Er trocknet schnell, wenn zwei Oberflächen zusammengedrückt werden.
• Zwei-Komponenten Kleber haftet sehr stark und entwickelt Hitze beim chemischen Aushärtungsprozess. Daher ist er für Hautkontakt nicht zu empfehlen.

Insgesamt gibt es kaum umweltfreundliche Marken unter den stark haftenden Klebstoffen. Und der Hautkontakt kann Allergien und Verbrennungen hervorrufen!

Kleber ablösen lässt sich am umweltfreundlichsten mit Seife oder Speiseöl. Oder einer Mischung aus beidem. Ein paar Minuten einwirken lassen, dann können die verklebten Flächen voneinander getrennt werden.

Was ist ein Klima-Kleber?

Der Begriff "Klima-Kleber" ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Aktivisten der letzten Generation, die sich aus Protest gegen die Umweltpolitik der Regierung auf Straßen und an Kunstwerken festkleben. Die Maßnahmen sind Mittel des zivilen Ungehorsams.

Welche Strafen bekommen Klima-Kleber?

In manchen Bundesländern müssen die Klima-Kleber für die Einsatzkosten der Polizei und verursachte Schäden aufkommen. In Baden-Württemberg wurden Gebührenbescheide für 63 Aktivisten in Höhe von 7.200 Euro erlassen. In Hamburg mussten 37.000 Euro bezahlt werden. Die Höhe der Geldstrafen sind von der Größe des Einsatzes abhängig.

In Heilbronn wurden drei Klima-Kleber sogar zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. Die Aktivisten hatten Anfang März 2023 die Bundesstraße 27 blockiert. Sie waren am selben Tag schon zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Amtsgericht stufte die Protestierenden daher als "völlig unbelehrbar" ein und verhängte das bisher höchste Strafmaß ohne Bewährung. 

Warum darf man Klima-Kleber nicht kleben lassen?

Wenn sich Klima-Kleber auf der Straße befestigen, fällt dies in Bayern unter das Versammlungsgesetz (VersammlG) des Bundes. Und die Versammlungsfreiheit gehört zu den Grundrechten.

Es gibt Fälle, in denen die Polizei die Versammlung auflösen muss:

• Wenn die Versammlung verboten ist, d.h. wenn sie nicht vorher angemeldet wurde
• Wenn sie eine Gefahr für Ordnung und Sicherheit darstellt

Fazit

Man könnte sagen, der Teufel würde mit dem Beelzebub ausgetrieben. Klimaschädliche Klebstoffe werden von den Klima-Aktivisten eingesetzt, um für den Klimaschutz zu kämpfen. Insgesamt wurden schon 262.700 Polizeistunden in Berlin für die Auflösung der Straßenblockaden investiert (Stand: 01/23) und 580 Klima-Kleber mit Strafen belegt (Stand: 06/23).

Aufmerksamkeit erregen gelingt sehr gut, aber überwiegend im negativen Sinn. Doch braucht Klimaschutz wirklich ein gutes Image? Klimaschutzminister Habeck ist nicht gut auf die Letzte Generation zu sprechen, so wie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Maßnahmen hauptsächlich ärgerlich findet.

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